Von den Alpen zum Lieblingswasser

Die gebürtige Münchnerin Dr. Jenny Müller lebt in Halle mit der Frischemanufaktur GmbH ihren Start-up-Traum. Ein Porträt.

Anfangs war alles anders geplant. Jenny Müller, geboren 1983 in München, wollte eigentlich nach ihren Stationen Leipzig, wo sie zu Konsumentenverhalten und Markenwahrnehmung promoviert hat, und Köln, wo sie im Management einer großen Supermarktkette gearbeitet hat, ihre Existenzgründung in der Heimatstadt München vollziehen. Warum? Müller lächelt und lässt einen Satz fallen, der ausreichend Erklärung bringt „Das Heimatgefühl und die Nähe zu den Alpen.“

Eine Entscheidung für Halle

Und dann hat sie sich doch für Halle entschieden. Warum? 2018 kam eine Zusage für eine verhältnismäßig große Finanzierung ihrer Selbstständigkeit. Bedingung? Es sollte nach Sachsen-Anhalt gehen. Die Entscheidung für Halle hat sie bis heute nicht bereut – auch ohne den Ausblick auf ein riesiges Bergmassiv.

Die Vorteile der Saale-Stadt

Da gibt es die Vorteile der Saalestadt. „Halle hat genau die richtige Größe, ich komme eigentlich überall bequem mit dem Fahrrad hin, kann dabei viel im Grünen unterwegs sein“, sagt Müller, die den Vergleich mit der Messestadt in Sachsen nicht scheut: „In Halle nehme ich mittlerweile noch mehr Aufbruchstimmung als in Leipzig wahr.“ Müller erzählt von den schönen Altbauten in Halle, von der kulturellen Atmosphäre in der Händelstadt, die von der Universität, der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, von den Bühnen Halles und von den zahlreichen freien Künstlern geprägt wird. Müller erläutert: „In Halle gibt es noch einige Freiräume, die Entwicklungspotenziale bieten, die die Kreativen nutzen können.“

Die Frischemanufaktur, Halle (Saale), Jenny Müller, Verwirklichen, Start-Up, Gründen

Ein steiniger Beginn

Und genau das hat sie auch getan, heute ist Müller die Gründerin und Hauptverantwortliche der Frischemanufaktur GmbH, die ihren Platz im Weinbergweg 23, also inmitten des Technologiepark Weinberg Campus, gefunden hat. Zu Beginn war der Weg steinig, anfangs wollte die Frischemanufaktur mit einem lange haltbaren Früchte-Mix die Herzen der umweltbewussten Konsumenten erobern. Obwohl es einige Unternehmerpreise gab, musste Müller aber (bislang) dieses Fazit ziehen: „Ja, wir sind mit unserem Obstsalat schon ziemlich auf die Nase gefallen.“ Die Idee ist noch nicht ganz aufgegeben – allein wegen der enormen Lebensmittelverschwendung in den großen Supermärkten sollte man alle grünen Daumen drücken.

Das Lieblingswasser ist ein Erfolg

Und Müller wäre keine richtige Gründerin, wenn sie nicht mit Rückschlägen umgehen könnte. Ihre neue Idee, das sogenannte „Lieblingswasser“, erwies sich dann auch schon bald als Erfolg: Ein Wasser mit frischen Früchten und Kräutern, angereichert mit Vitamin C und ohne industriellen Zucker und künstliche Aromen, verkauft sich mittlerweile in über 1000 Geschäften in Deutschland und Österreich. Das geht von „Zitrone Thymian“ und „Brombeere Zitronengras“ über „Ananas Salbei“ und „Cranberry Rosmarin“ bis zu „Kurkuma Kardamom Orange“. Aktuell ist der Absatz enorm, eine neue Produktionsstätte wird in Beuna (Geiseltal) eröffnet.

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Ein Start-up mit Haltung

Noch etwas fällt bei der Frischemanufaktur besonders auf: Das Start-up nutzt seine Kommunikations-Kanäle auch um Haltung zu zeigen. Da wirbt man auf den digitalen Kanälen mit Slogans wie „Wer Vielfalt wählt, beweist Geschmack.“ Hat die Unternehmerin keine Angst, potenzielle Kunden zu verschrecken? Müller stellt sympathisch selbstbewusst und unmissverständlich klar: „Wir sind ein Start-up, das für eine bunte und vielfältige Welt einsteht.“ Und was ist mit dem Heimatgefühl? Vermisst sie die Alpen? Müller lacht: „Das Heimatgefühl bleibt, aber nach Halle zu kommen war das Beste, was mir für mein Start-up passieren konnte.“

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